Im kriegsgeschüttelten Syrien toben die schwersten Kämpfe seit Jahren. Eine Koalition verschiedener islamisch-fundamentalistischer Milizen hat in einer wahrscheinlich vom türkischen Staat koordinierten Aktion im Nordwesten Syriens größere Gebietsgewinne erzielt und inzwischen weite Teile Aleppos eingenommen. Dort lassen sie derzeit Gefangene des „Islamischen Staats“ frei, der über Jahre für Kriegsverbrechen, Völkermord und brutalste Entrechtung und Unterdrückung von Frauen verantwortlich war, bis er durch die kurdische Freiheitsbewegung besiegt wurde.
In Videos ist aber auch zu sehen, wie die Bevölkerung in den kurdischen Stadtteilen Aleppos entschlossen bleibt, sich gegen die Banden zu wehen. Ihre Parole lautet: „Berxwedan Jiyan e!“ (deutsch: „Widerstand ist Leben!“). Ihnen gilt unsere Solidarität! Die SDF unter Führung der fortschrittlichen kurdischen Kräfte ruft derweil ihre Mobilmachung gegen die Angriffe aus.
Fundamentalistische Banden: Bluthunde der NATO-Imperialisten
Die bedeutendsten an dem Angriff beteiligten Gruppen sind Hayat Tahrir al-Sham (HTS) und die Syrische Nationalarmee (SNA). Die erstgenannte Gruppe ist eine Nachfolgerin der Al-Nusra-Front, einer regionalen Abspaltung von Al-Kaida. Die SNA wiederum hieß früher Freie Syrische Armee (FSA) und spielt die Rolle einer Bodentruppe des Erdogan-Regimes für die Besetzung im Norden Syriens, wo unter anderem die von der türkischen Armee besetzte kurdische Stadt Afrin ethnisch gesäubert wurde.
Faschistische Banden wie diese erfüllen vor allem einen Zweck: Die Drecksarbeit der NATO-Imperialisten machen, indem sie Syrien zerteilen und das feindliche Assad-Regime bekämpfen, die kurdische Bevölkerung und andere verbündete Kräfte von einander trennen, säubern und ihre Freiheitsbewegung zerstören sollen. Dafür begehen sie – angetrieben von religiös-faschistischen Gefühlen – die schlimmsten Verbrechen, während die Strippenzieher in Ankara, Berlin und Washington ihre Hände in Unschuld waschen.
Keine deutsche Unterstützung für die Türkei!
Beide Gruppen werden besonders durch das Erdogan-Regime in Ankara unterstützt. Derzeit wird auch ein Nachschub an Kämpfern durch eine Grenzöffnung seitens der Türkei zu Nordwestsyrien organisiert.
Die Türkei ist über die NATO eng mit Deutschland verbündet. Während der türkische Staat Deutschland Geflüchtete vom Hals hält und die militärische Stütze der NATO im Krieg gegen Kurdistan und Syrien ist, verfolgt Deutschland türkische Oppositionelle, schickt Waffen und stellt sich schützend vor das Erdogan-Regime. Das muss aufhören! Keine Waffen an die Türkei! Keine Zusammenarbeit mit dem Erdogan-Regime!
Gemeinsam kämpfen – hoch die internationale Solidarität!
Es ist wichtig, auch hier auf die Straße zu gehen, in Solidarität mit allen, die dagegen kämpfen oder vor den fundamentalistischen Banden flüchten müssen. Dazu gehört auch, in solchen Momenten zu sagen: Grenzen auf! Bleiberecht für alle! Denn es ist offensichtlich, dass deutsche Waffen und NATO-Interessen Fluchtursache für Hunderttausende auf der Welt sind.
Während türkische Bodentruppen mit deutscher Unterstützung in Syrien morden, dürfen wir nicht tatenlos zusehen. Die Verantwortlichen für das Morden, die Zerstörung und die Unterdrückung in Westasien sitzen auch in Berlin. Es sind die Politiker:innen und Rüstungskapitalist:innen, die Regierung und die Medien, die imperialistische Kriegsverbrecher als „Rebellen“ darstellen. Gegen diese Mächtigen müssen wir als internationalistische und kämpferische Antikriegsbewegung auf die Straße. Imperialismus und Fundamentalismus bekämpfen! Solidarität mit den Völkern Syriens!