Wir zahlen nicht für eure Kriege! – Weder indem wir hungern, frieren oder bluten! Aus diesem Grund sind wir am 1. und 3. September in Essen, Wuppertal, Leipzig, Köln, Frankfurt, Freiburg, T-Neustadt, Berlin und Kassel auf die Straße gegangen.
Essen
In Essen organisierten wir gemeinsam mit einem breiten Bündnis antiimperialistischer Organisationen am 1.9. eine Demonstration vom Hauptbahnhof aus durch die Essener Innenstadt.
Die Startkundgebung begann etwas holprig, da die Essener Polizei zwei Demonstrierende in Gewahrsam nahm, weil sie angeblich vermummt waren. Die Ingewahrsamnahmen fanden statt, obwohl Personalien feststanden und die Masken abgenommen wurden, es ging also um nichts mehr als Schikane und Einschüchterung. Das ganze ging nicht auf und wir setzten unsere Demo noch entschlossener fort. Als Internationale Jugend redeten wir über den lokalen Waffenkonzern ThyssenKrupp und der Rolle von Monopolkonzernen bei der Kriegstreiberei.
Eine erste unangemeldete Zwischenkundgebung fand vor dem Sitz des Wohnkonzerns Allbau statt, dass in den letzten Wochen Schlagzeilen damit machte, unter der “Frieren für den Frieden”-Rhetorik Mieter:innenrechte abschaffen zu wollen. Hier hielt das Solidaritätsnetzwerk Essen seinen Redebeitrag. Einen zweiten unangemeldeten Zwischenstopp gab es ein paar hundert Meter weiter beim Kreisbüro der Grünen, wo wir einige gefälschte Grünen-Plakate hinterließen und in Redebeiträgen ihre Kriegstreiberei entlarvt wurde.
Von dort aus zogen wir weiter bis vor dem Limbecker Platz wo unsere Abschlusskundgebung stattfand. Schon zu Beginn hatten wir klargemacht, dass wir unsere Aktion nicht beenden, solange die beiden Genoss:innen nicht freigelassen sind. Nachdem den Bullen ins Gedächtnis gerufen wurde, dass wir heute über ihren Feierabend bestimmen konnten wir die Aktion schließlich mit allen in Freiheit beenden. Vorher machten wir in einem kurzen Redebeitrag noch auf die Eröffnung des sozialen Zentrum Philipp Müller am 10.09. ab 15:00 in der Holzstraße 12 aufmerksam.
Wuppertal
Rund 50 Wuppertaler:innen haben sich am 01.09. versammelt, um gegen den imperialistischen Krieg und damit einhergehende Aufrüstung zu protestieren. In kritischen Reden gegen Kriegstreiberei von NATO und Russland riefen verschiedene politische Gruppen zum Protest auf. Die erste Kundgebung war am Laurentiusplatz im Bar- und Kneipenviertel. Danach führte ein Demo-Zug bis zum Hauptbahnhof, wo eine Abschluss-Kundgebung stattfand.
Leipzig
Zusammen mit ZORA und YoungStruggle starteten am Antikriegstag die Leipziger FKO-Gruppen vor dem Büro der Partei „Bündnis 90/Die Grünen“, den Weltfriedenstag/Antikriegstag in der in der Südvorstadt. Diese Aktion war unter anderem als Schulstreik deklariert worden, um somit einen Schritt in die Richtung der politischen Schulstreiks wieder aufleben zu lassen. Mit circa 20 Leuten und einen Haupttransparent mit der Losung „Stoppt den Krieg in Kurdistan“, verlasen wir Informationen, hielten Redebeiträge und riefen Parolen. ZORA und YoungStruggle konzentrierten sich auf den türkischen Krieg gegen Kurdistan sowie über den Einsatz von Chemiewaffen. Auch ein Redebeitrag der Internationalen Jugend und der Föderation Klassenkämpferischer Organisationen folgten. In einer nachträglichen Diskussion mit den Mitarbeiter:innen des Büros wurde einem Mitglied der Partei ins intensiv Gewissen geredet. Wir erhielten dafür Zustimmung seinerseits. Eine andere Passantin war dagegen begeistert von der Aktion und wütend aufgrund der Gesamtsituation. Später nahmen wir noch an der Veranstaltung der VVN-BdA auf dem Leipziger Ostfriedhof teil.
Köln
In Köln organisierten wir mit einem Bündnis verschiedener internationalistischer und antiimperialistischer Kräfte eine Demonstration, die am 1. September mit 250 Teilnehmer:innen durch die Kölner Innenstadt zog.
Bei der Startkundgebung am Friesenplatz betonten wir als FKO in unserer Rede, dass wir den Antimilitarismus mit dem Kampf gegen die aktuelle Preisexplosion, die uns durch Kriegspropaganda schmackhaft gemacht werden soll, verbinden müssen. Danach zogen wir als kämpferische Demo mit antimilitaristischen und internationalistischen Parolen, die immer wieder deutsche Waffenlieferungen ins Visier nahmen, zum Heumarkt.
Bei der dortigen Endkundgebung hielt die Internationale Jugend einen Poetry Slam, der angesichts der weltweit tobenden Kriege eine klassenkämpferische Perspektive aufzeigte.
Frankfurt
In Frankfurt ist die Demonstration am 1.9. mit einer Auftaktkundgebung an der Hauptwache mit etwa 60 Personen gestartet. Mit kämpferischen Parolen ging es durch die Innenstadt. Es wurde sich klar gegen all imperialistischen kriege positioniert, aber auch gegen die steigenden Preise demonstriert, die wir Arbeiter:innen tragen müssen. Von der Innenstadt ging es über das Polizeipräsidium, geendet hat die Demonstration mit einer Abschlusskundgebung am Merianplatz in Bornheim.
Freiburg
In Freiburg wurde zum Antikriegstag eine Kundgebung mit rund zwei Dutzend Personen am Einkaufszentrum Weingarten veranstaltet, wo die Internationale Jugend, das Frauenkollektiv, die Kommunistische Jugend, Palästina Spricht und die MLPD Reden hielten. Inhaltlich ging es dabei natürlich um den Ukraine-Krieg und wie versucht wird, die deutsche Bevölkerung mehr für den Krieg zu begeistern. Aber auch die neusten Angriffe der faschistischen Türkei auf Kurdistan und die Bombardierungen des Gaza-Streifens durch den israelischen Staat waren Thema. Zudem wurde über die neuesten Formen der Krisenabwälzung auf die Arbeiter:innen durch die Gasumlage gesprochen.
Während der Kundgebung wurden dauerhaft Perspektive-Ausgaben und unsere Flyer zur Teuerungskampagne an die Passant:innen verteilt und Gespräche mit ihnen geführt. Dabei gab es einige gute Konversationen, denn die die Folgen der Preisexplosionen und des Krieges auf die Arbeiter:innenklasse waren niemandem unbemerkt geblieben.
Nachdem die Redebeiträge der Organisationen abgeschlossen waren, wurde auch noch ein offenes Mikrophon angeboten, wo auch eine Anwohnerin über die Folgen der steigenden Lebensmittelpreise berichtete und zu mehr Solidarität zwischen Nachbar:innen während der Krise aufrief. Gegen Ende wurde noch auf unsere Demos zu den Teuerungen aufmerksam gemacht, die wir regelmäßig ab Ende September durchführen wollen und die ebenfalls am EKZ Weingarten beginnen und in der Freiburger Innenstadt enden sollen.
T-Neustadt:
Zum Antikriegstag waren wir auch in Titisee-Neustadt auf der Straße, um gemeinsam gegen den imperialistischen Krieg der Herrschenden zu kämpfen. Dabei haben wir eine eine Kundgebung vor dem Rathaus abgehalten. In Redebeiträgen von der Internationalen Jugend und der kommunistischen Jugend wurde betont, dass wir nicht bereit sind, für diese Kriege die Konsequenzen zu tragen oder als Kanonenfutter der Imperialist:innen herzuhalten. Stattdessen kämpfen wir für den Sozialismus und somit für eine Welt ohne imperialistische Kriege und Ausbeutung.
Berlin
Am 3. September beteiligten wir uns als Föderation Klassenkämpferischer Organisationen an der Demo des Internationalistischen Bündnisses Nordberlin zum Antikriegstag. Mit etwa 100 Teilnehmer:innen liefen wir durch den Wedding. Mit der Demonstration stellten wir uns konsequent gegen jeden imperialistischen Krieg und gegen die Abwälzung der Kriegskosten auf uns.
Auf der Demonstration waren zahlreiche Organisationen mit Redebeiträgen vertreten, darunter Young Struggle, Zora, die Kommunistische Jugend und die Jugendkommune Berlin. Auch die Internationale Jugend hat eine Rede gegen die Anwerbungsversuche der Bundeswehr gehalten.
Die Demonstration endete am U-Bahnhof Seestraße und war ein starkes Zeichen gegen die Kriegsvorbereitungen.
Kassel
Am 3. September sind wir mit einer Delegation nach Kassel gefahren und haben uns im Block von Offensive gegen Aufrüstung an der Rheinmetall-Entwaffnen-Demo beteiligt. Mit rund 800 Menschen zogen wir durch Kassel und zeigten kämpferischen Protest gegen den deutschen Imperialismus und seine Rüstungsindustrie. Unser Block wurde von der Polizei auf massive Weise abgefilmt und angegriffen. Das hinderte uns jedoch nicht daran, entschlossen weiter zu laufen und die Demo erfolgreich zu Ende zu führen.