Seite an Seite im Kampf für die Selbstbestimmung!

Zum Neujahrsfest Newroz Ende März veranstalten in vielen Städten wie jedes Jahr kurdische Gemeinden und Organisationen Feierlichkeiten.

Für die kurdischen Genoss:innen und für uns sind diese Feste ein Akt des Widerstands. Der kolonialistische türkische Staat und andere regionale Mächte wie der Iran, Irak und Syrien versuchen das Streben der Kurd:innen nach nationaler Selbstbestimmung und Unabhängigkeit zu unterdrücken.

Das geschieht nicht nur militärisch, sondern auch durch das Verbot der kurdischen Sprache, Missachtung kurdischer Traditionen, und die Herabsetzung kurdischer Kultur.

Newroz inmitten dieser Angriffe zu feiern, ist deswegen stets Teil des Kampfes gegen den Kolonialismus und gegen die Unterdrückung.

Die Feierlichkeiten in Deutschland tragen ebenfalls diesen politischen Charakter in sich: Während in deutschen Knästen so viele kurdische Gefangene sitzen wie seit mindestens einem Jahrzehnt nicht mehr und deutsche Polizist:innen immer wieder kurdische Gemeindezentren stürmen und durchsuchen, begehen wir in Frankfurt, Köln, Berlin und vielen weiteren Städten Newroz auch als Zeichen der Unbeugsamkeit gegenüber solcher Repressionen!

2025 steht die kurdische Freiheitsbewegung gleichzeitig in einer kritischen Phase. Angestoßen durch die Erklärung Öcalans, verkündete die PKK einen Waffenstillstand und bekräftigte Öcalans Willen, den Kampf für die Befreiung Kurdistans auf „demokratischem Weg“ und ohne den Einsatz von Waffen zu führen.

Die SDF, die seit zehn Jahren die demokratische Revolution in Rojava und die kurdische Selbstverwaltung im Nordosten Syriens verteidigt hat, zieht sich parallel dazu unter dem immensen Druck durch die neue, von Imperialisten gestützte syrische Regierung der HTS und die Türkei, organisiert zurück und wird teilweise in die syrische Armee eingegliedert.

Auch wenn noch nicht absehbar ist, ob diese Manöver der kurdischen Bewegung erfolgreich sein werden und ob sich die türkischen und syrischen Herrscher überhaupt auf Zugeständnisse einlassen werden, unterstützen wir weiterhin den Kampf des kurdischen Volkes für seine demokratischen Rechte.

Das Recht auf das Sprechen der kurdischen Sprachen, das Recht auf kurdisches Leben und das Recht auf nationale Selbstbestimmung bleiben für uns ebenso legitim wie der Kampf für diese Rechte mit allen Mitteln!

Diese Unterstützung tragen wir dieses Jahr in die Newroz-Feierlichkeiten und lassen als Sozialist:innen dort Seite an Seite mit unseren kurdischen und internationalistischen Genoss:innen unsere Solidarität hochleben.